Klimaresilienz-Check Gesundheit 2050

Klimaresilienz-Check Gesundheit 2050

© Roman Huber

Klimawandel als Herausforderung für die Gesundheit

Der Klimawandel stellt Gemeinden und Regionen vor vielfältige Herausforderungen, die auch das Gesundheitssystem bzw. die Gesundheit der Bevölkerung - insbesondere vulnerable Gruppen  -betreffen.

Ein klimaresilientes Gesundheitssystems bedeutet, die Gesundheitsversorgung auf aktuelle und zu erwartende neue Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel vorzubereiten.

Region Landeck Klimawandel u Gesundheit
© WHO 2021

Gesundheitsrelevante Klimawandelfolgen

In der breiten Bevölkerung wird vor allem die zunehmende Anzahl an Hitzetagen (mehr als 30°) und die damit verbundenen Gesundheitsprobleme mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht. Eine Zunahme von Allergien und Atemwegserkrankungen, psychische Herausforderungen, Extremwetter-Ereignisse (Starkregen, Stürme, Hagel, Muren), Ausfälle in der Landwirtschaft (Dürreperioden, Hochwasser) oder auch ein erhöhtes Waldbrandrisiko sind weitere bekannte Folgen, die je nach Region bzw. geographischer Lage mehr oder weniger ausgeprägt sind. Insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen (z. B. Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen, ältere oder armutsbetroffene Menschen) sind oft stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen und haben ein höheres Risiko für klimabedingte Gesundheitsfolgen.

Pilotprojekt: Erster Klimaresilienz-Check (KLIC) Gesundheit 2050 in Tirol

Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) führt 2025/26 gemeinsam mit Klimabündnis Tirol erstmalig in Tirol den Klimaresilienz-Check (KLIC) Gesundheit 2050 für Gemeinden und Regionen durch. Die KLAR! Landeck und Umgebung hat sich als Pilotregion beworben und im Mai 2025 den Zuschlag für die Durchführung des mehrmonatigen Prozesses erhalten (der Abschluss ist für Frühling 2026 geplant). Der KLIC Gesundheit 2050 wird in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Bevölkerung durchgeführt und ist auf deren Wissen angewiesen.

Das Instrument KLIC 2050 basiert auf einer von der WHO entwickelten Methode und verfolgt vier Ziele:

·      Erkennen von Schwachstellen im regionalen Gesundheits- und Pflegesystem
·      Ableitung und Priorisierung von Anpassungsmaßnahmen
·      Sensibilisierung regionaler Entscheidungsträger:innen für das Thema
·      Vernetzung zum Thema Klima und Gesundheit

Ablauf

Im Rahmen des Klimaresilienz-Check (KLIC) Gesundheit 2050 erfolgt zu Beginn eine datenbasierte Vulnerabilitäts- sowie Kapazitätsanalyse (bezirksweite Daten). Anhand unterschiedlicher Indikatoren wird analysiert, wo allenfalls – auch im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt – regionale Anfälligkeiten/Schwachstellen und besonders vulnerable Bereiche vorliegen.

Gemeinsam mit regionalen Expertinnen und Experten erfolgt in einem Planungsworkshop die Validierung dieser Auswertung. Entsprechen die Ergebnisse der Wahrnehmung vor Ort, gibt es allenfalls weitere Sichtweisen und Problemlagen, die im Prozess berücksichtigt werden müssen? Was ist das wichtigste Handlungsfeld, wo gibt es auch einen Handlungswillen und Umsetzungspotential? Gemeinsam wird so die zentrale Fragestellung für die Region erarbeitet. Nach Formulierung dieser zentralen Fragestellung werden notwendige Anpassungsmaßnahmen  im Rahmen des Zukunftsworkhops - ein partizipatives Format unter Moderation der GÖG sowie Klimabündnis Tirol – gemeinsam erarbeitet.

Zukunftsworkshop deshalb, da aus der Sicht des Jahres 2050 (mit den entsprechenden Klima-Zukunftsszenarien) gemeinsam Ideen gesammelt werden, wie man in der Region mit den Herausforderungen bestmöglich umgehen kann. Dazu braucht es den regionalen Erfahrungsschatz der Teilnehmer:innen, die eine möglichst vielfältige Sichtweise einbringen und überlegen, welche Maßnahmen es HEUTE braucht, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Die Ergebnisse des Zukunftsworkshops werden in weiterer Folge noch der breiten Öffentlichkeit im Rahmen von sog. Interventionstafeln im öffentlichen Raum präsentiert und jeder/jede Bürger:in kann seine persönlichen Schwerpunkte mittels einer einfachen Punkte-Vergabe wählen.

Die KLAR! Landeck und Umgebung erhält so ein Regionalprofil mit lokal erarbeiteten Anpassungsmaßnahmen, die zu einer gesteigerten Klimaresilienz – vor allem im Umgang mit dem Thema Hitze - beitragen werden.

Mehr Infos & Details:

Weitere Hintergrundinformationen und Berichte finden Sie hier:

KLIC Gesundheit 2050

Die Gemeinden der KLAR! Landeck und Umgebung:
Landeck Pians Grins Schönwies Zams Stanz bei Landeck Tobadill